In der modernen Welt, in der die Technologie fortschreitet und das Klima unberechenbarer wird, ist das Phänomen des Hagels und die damit verbundenen Schäden an Eigentum und Infrastruktur ein zunehmend relevantes Thema. Hagel, die gefrorenen Wasserpartikel, die während starker Gewitter aus den Wolken fallen, können je nach Größe, Geschwindigkeit und Dichte eine erhebliche Bedrohung darstellen. Besonders in den Blickpunkt rücken dabei moderne Solarmodule, die eine bedeutende Investition in die Zukunft darstellen, aber auch anfällig für Witterungseinflüsse sind.
Solarmodule, die Energie aus dem Sonnenlicht gewinnen, sind ein unverzichtbarer Bestandteil der globalen Bemühungen, erneuerbare Energiequellen zu nutzen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Diese hochentwickelten Technologien sind nach internationalen Standards getestet und zertifiziert, was ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, einschließlich Hagel, betrifft. Um die Haltbarkeit und Effizienz von Solarmodulen unter extremen Bedingungen zu gewährleisten, werden sie rigorosen Tests unterzogen. Dabei werden sie mit Hagelkörnern verschiedener Größen und mit hoher Geschwindigkeit beschossen, um die Auswirkungen realer Hagelstürme zu simulieren.
Trotz dieser strengen Testverfahren sind Solarmodule nicht vollständig immun gegen die Zerstörungskraft extremer Wetterereignisse. Bei außergewöhnlich starken Hagelstürmen können auch die robustesten Module Schäden erleiden, was die Notwendigkeit unterstreicht, geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Eine solche Maßnahme ist der Abschluss einer speziellen Photovoltaikversicherung, die ausdrücklich Schäden durch Hagel abdeckt. Diese Versicherungen bieten einen finanziellen Schutzschirm, der die Investitionen in Solartechnologie gegen unvorhersehbare Naturereignisse absichert.
Testverfahren und Standards für die Hagelresistenz von Solarmodulen
Moderne Solarmodule sind so konzipiert, dass sie einer Vielzahl von Umweltbedingungen standhalten können, einschließlich der Belastungen durch Hagelschlag. Die Prüfung der Hagelresistenz von Solarmodulen erfolgt gemäß international anerkannten Standards, wie z.B. dem IEC 61215 Standard für kristalline Silizium-Solarmodule und dem IEC 61730 für die Sicherheitsqualifikation. Diese Standards definieren Testbedingungen, die die Widerstandsfähigkeit von Solarmodulen gegenüber mechanischen Belastungen durch Hagelkörner simulieren. Während dieser Tests werden Eisbälle mit definierten Größen und Geschwindigkeiten auf die Solarmodule geschossen, um die Auswirkungen von Hagelstürmen zu imitieren. Die Tests sollen sicherstellen, dass die Module keine signifikanten Schäden erleiden, die ihre Leistungsfähigkeit oder Sicherheit beeinträchtigen würden.
Was sagen die Statistiken?
Die Analyse zeigt, dass Solarmodule hauptsächlich durch Hagelkörner mit einem Durchmesser von mindestens drei Zentimetern beschädigt werden. Größere Hagelkörner (mehr als vier Zentimeter) verursachen im Durchschnitt mehr Schäden, weisen aber auch eine größere Vielfalt im Ausmaß der Schäden auf. Ab drei Zentimetern Durchmesser können sowohl unsichtbare als auch sichtbare Schäden auftreten, wobei der Anteil der sichtbaren Schäden mit zunehmender Größe der Hagelkörner deutlich steigt. Mikrorisse, die durch Hagel verursacht werden, entstehen nicht in der vorderen Glasschicht, sondern im Silizium, was zunächst zu keiner Verringerung des anfänglichen Ertrags führt. Über Zeit können diese beschädigten Bereiche jedoch einen rapiden Leistungsabfall aufweisen. Die Ausrichtung des Daches sowie der Neigungswinkel der Solarmodule können die durch Hagel verursachten Schäden ebenfalls beeinflussen, wobei eine stärkere Neigung die Schäden tendenziell mildert.
Die Häufigkeit von Hagelstürmen in Europa und den Niederlanden nimmt zu, was darauf hindeutet, dass Solarmodule in Zukunft anfälliger für Hagelschäden werden könnten. Die Studie betont die Notwendigkeit, das Hagelrisiko und die Anfälligkeit von Solarmodulen für Hagel in Risikomodellen und Klimaanpassungsstrategien zu berücksichtigen.
Bezüglich der Versicherungsleistungen bei Hagelschäden wird berichtet, dass Versicherungen in der Vergangenheit oft großzügig reguliert haben, indem sie häufig alle Module einer Anlage getauscht haben, auch wenn nur ein Teil der Module tatsächlich beschädigt war. Jedoch hat sich diese Praxis in den letzten anderthalb Jahren geändert, da die Versicherungen nun genauer hinsehen. Die Analyse der Schäden erfolgt vor allem mittels Elektrolumineszenz (EL), wobei Mikrorisse, die durch Hagel verursacht wurden, in den Bildern gut erkennbar sind und klassifiziert werden können. Die Versicherungen tendieren dazu, mit den Betreibern einvernehmliche Lösungen zu finden, doch die Auffassungen darüber, wann ein Austausch der Module notwendig ist, können variieren.
Während die aktuellen Standards und Tests ein hohes Maß an Schutz bieten, ist es dennoch ratsam, durch den Abschluss einer geeigneten Versicherung zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Dadurch können finanzielle Verluste im Falle eines außergewöhnlich starken Hagelsturms minimiert werden.